John Heartfield spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung der politischen Fotomontage des 20. Jahrhunderts. Als prominentes Mitglied der Berliner Dada-Bewegung und später als antifaschistischer Aktivist während der Weimarer Republik nutzte Heartfield die neue Kunstform, um kraftvolle politische Botschaften zu vermitteln. Er verstand seine Kunst als Waffe und als Instrument seines politischen Engagements.
Seine wichtigsten Lebensstationen:
1891 Helmut Herzfeld wird als erster Sohn des Schriftstellers Franz Held und der Textilarbeiterin Alice Herzfeld geb. Stolzenberg in Berlin-Schmargendorf geboren
1905/06 Lehre als Buchhändler in Wiesbaden
1908-1911 Studium an der Münchener Kunstgewerbeschule
1913/14 Studium an der Kunst- und Handwerkerschule in Berlin
1914/15 Militärdienst; Bekanntschaft mit George Grosz
1916 Heartfields Bruder Wieland Herzfelde gründet den Malik-Verlag, für den Heartfield später Einbände und Schutzumschläge entwirft
Ende 1918 Eintritt in die KPD
1920 Beteiligung an der »Ersten Internationalen Dada-Messe« in Berlin
Ab 1920 Heartfield arbeitet für Max Reinhardt und entwirft Bühnenbilder für Erwin Piscator
1924 Erste politische Fotomontage für die Malik-Buchhandlung
1930 Heartfield wird ständiger Mitarbeiter der von Willi Münzenberg herausgegebenen Arbeiter-Illustrierten-Zeitung (AIZ)
1931/32 Aufenthalt in der Sowjetunion
1933 Flucht vor den Nationalsozialisten nach Prag
1934 Heartfield wird aus dem Deutschen Reich ausgebürgert
1938 Flucht von Prag nach London; sein Bruder Wieland geht in die USA
1940 Kurzzeitige Internierung in Großbritannien
1950 Rückkehr nach Deutschland in die DDR, zunächst nach Leipzig
1956 Übersiedlung nach Ost-Berlin und Mitglied in der Akademie der Künste
1957 Erste große Nachkriegsretrospektive; Verleihung des Nationalpreises für Kunst und Literatur der DDR
1960 Ernennung zum Professor
1961 Verleihung der Deutschen Friedensmedaille
1968 Heartfield stirbt in Ost-Berlin und wird auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt